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Tote Hunde e.V. - Bundesweit im Einsatz

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Einsatzbericht

#totehunde – Bericht Nr. 5 aus Bayern

Berichte 2015
1. #totehunde – Bericht Nr. 1 aus Brandenburg
2. #totehunde – Bericht Nr. 2 aus Mecklenburg-Vorpommern
3. #totehunde – Bericht Nr. 3 aus Rheinland-Pfalz
4. #totehunde – Bericht Nr. 4 aus Sachsen
5. #totehunde – Bericht Nr. 5 aus Bayern
6. #totehunde – Bericht Nr. 6 aus Sachsen
7. #totehunde – Bericht Nr. 7 aus Bayern

Einsatz vom 07.12.2015 in Bayern

Hier unser 5. Einsatzbericht – diesmal von Nicki unserem Mitglied aus Bayern.

Danke dafür!


Fall-Nr. 1512-04

„Stille Post in Bayern“

Am Montag den 07.12. bekamen wir gegen Mittag die Info über einen Verkehrsmelder, dass sich auf der B588 (Eggenfelden Richtung Neuötting) zwischen Eggenfelden und Reischach ein totes Tier befindet.

Ich suchte mir also die Telefonnnumer der zuständigen Verkehrspolizei raus und versuchte mein Glück. Die anwesenden Beamten konnten mir zwar sagen, dass es sich tatsächlich um einen Hund handelt, aber sonst keine weiteren Infos darüber geben. Mir wurde allerdings versprochen, dass die diensthabende Polizistin mich zurückrufen wird, sobald sie wieder in der Zentrale wäre. 2 Stunden später war es dann auch soweit und ich erhielt den zugesagten Anruf. Die Polizistin erzählte mir, dass es sich um einen kleinen braunen Hund handelt, der aktuell noch am Straßenrand liegt, da sie und ihr Kollege zu einem schweren Verkehrsunfall abberufen wurden. Wir vereinbarten, dass sie die Straßenmeisterei verständigt, damit die den Hund abholten und ließ mir sicherheitshalber direkt von ihr die Telefonnummer der Meisterei geben. Ich wartete ca. 1 Stunde, damit die Herren auch Zeit hatten hinauszufahren. Leider war es dann so, dass mir der Herr der Straßenmeisterei Pfarrkirchen sagte, dass mit der Polizei jetzt ausgemacht wurde, dass nicht sie sondern die Gemeinde Mitterskirchen zuständig dafür wäre. Der Herr nannte mir dann freundlicherweise direkt die Telefonnummer von Mitterskirchen und ich hatte auch umgehend eine nette Dame von der Gemeinde dran. Diese wusste zum Glück schon Bescheid und sagte mir, dass sie dem Chef vom Bauhof auf die Mailbox gesprochen hat, dass er doch bitte den Hund an der angegebenen Stelle abholt und erstmal am Bauhof „zwischenlagert“. Ich solle aber noch etwas warten bis ich beim Chef anrufe und nachfrage. Gesagt, getan. Als ich Herrn Lazarus, den Chef vom Bauhof dann am Telefon hatte, wusste der erstmal von nix, weil er seine Mailbox nicht abgehört hat. Als delegierte ich ihn zur Fundstelle und sagte ihm, er solle mich bitte in jedem Fall anrufen, egal ob er ein Wildtier oder auch nicht gefunden hätte. Als Herr Lazarus vor Ort war, informierte er mich umgehend, dass er den angekündigten kleinen braunen Hund gefunden hätte. Ich sagte ihm, er solle ihn mitnehmen und mir wenn möglich ein Foto per WhatsApp schicken. Das geschah recht zügig. Somit hatten wir ein Bild, das Geschlecht wurde auch durch die Herren vom Bauhof bestimmt und nun ging es weiter. Mit Herrn Lazarus vereinbarte ich noch, dass er den Hund bitte auf jeden Fall bis Dienstagabend aufheben solle.

Ich suchte also unsere Karte ab nach jemanden, der hinfahren könnte. Wir hatten niemanden, der auch nur ansatzweise in der Nähe des Fundortes wohnt. Somit war die Frage mit dem Chipauselesen schwierig. Es konnte keiner hinfahren. Dann ging das große Überlegen los. Ich suchte die Tierärzte raus die am nächsten dran waren. Vielleicht wäre ja einer bereit kurz zum Bauhof zu fahren und nach einem Chip zu suchen. Da ich selbst wieder etwas arbeiten musste, übernahme Susanne den Anruf beim Tierarzt für mich. Die Tierarzthelferin versprach gleich den Doc zu fragen und sich zu melden. Nach Rückmeldung gab ich beim Bauhof Bescheid, dass wir wen gefunden haben, der sich um das Auslesen des hoffentlich vorhandenen Chips kümmert und sobald als möglich vorbeikommt. Der Montag war rum und ich hoffte das Beste.

Dienstag…09:00 Uhr…Noch nicht ganz wach, aber bereits in der Arbeit und auch schon wieder am Telefon. Nachdem wir die Bestätigung hatten, dass der Tierarzt Dr. Schleifer netterweise zum Bauhof fährt und einen Chip sucht, rief ich Herrn Lazarus an. Der wusste allerdings schon Bescheid, da es sich bei Herrn Dr. Schleifer um den Dorf-Tierarzt handelt. Dieser hätte sich für ca. 09:30 – 10:00 Uhr angekündigt. Also wieder warten…Gegen 11:00 Uhr rief ich dann erneut in der Tierarztpraxis an. Die beauftragte Tierärztin wäre grad noch unterwegs, aber ich werde zurückgerufen. Das dauerte dann auch gar nicht lange und ich hatte leider die Gewissheit, dass unser Wuschel keinen Chip hatte. Ich bedankte mich für die tolle Zusammenarbeit und die prompte Bereitschaft uns zu helfen und erzählte der Praxis noch ein bisschen was über uns. Sie fanden die Idee und das Engagement große Klasse!

Nun hatte ich in der Arbeit noch eine Menge zu erledigen und konnte Herrn Lazarus nicht gleich darüber informieren, was nun mit dem Hund geschehen soll. Und genau das sollte unser Glück sein. Als ich ca. 2 Stunden später Herrn Lazarus anrief um ihm zu sagen, dass er den Hund nun entsorgen könne, erzählte er mir, dass der Besitzer über Ecken und Hörensagen herausgefunden hat, dass sein Hund im Bauhof liegt. Er holte ihn schließlich Dienstagnachmittag nach Hause.

Manchmal ist so ein bisschen Klatsch und Tratsch gar nicht mal das Schlechteste…Immerhin konnte dadurch der kleine braune Wuschel nach Hause und es gibt wieder einen Besitzer weniger, der vor Ungewissheit nicht schlafen kann.

Das war mein Fall, der mich lange Zeit am Telefon hielt und mir am Schluss mit dem überraschenden Ende auch ein paar Tränen entlockte.

Nicki Plangger, München vom Tote Hunde Team Bayern

„Damit kein Hund ohne Namen bleibt!“

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