Gastartikel - Gut zu wissen: Diese Gartenpflanzen sind giftig für Hunde
Gefahrenquellen für Hunde im Garten – erkennen und verhindern
Ein Gastbeitrag von Marcel Eckert von www.purgruen.de
Wir bedanken uns herzlich bei Marcel Eckert von www.purgruen.de für das Zusenden dieses informativen Gastbeitrages. Denn auch Prävention und Erkennen von Gefahren ist uns eine Herzensangelegenheit.
(jd)
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Die Sicherheit und das Wohlbefinden unserer Vierbeiner hat oberste Priorität – bei Gassirunden ebenso wie im heimischen Garten. Doch dass dort, zwischen Kräuterbeet und Kirschlorbeer, so manche unerkannte Gefahr auf unsere Hunde lauert, wird vielfach unterschätzt.
Von toxischen Pflanzen, über Pflanzenschutzmittel, bis hin zum Gartenteich: wenn wir sicherstellen wollen, dass der Garten ein Paradies und keine Gefahrenzone für unsere Hunde ist, sollten wir unseren Garten hundesicher machen und potenzielle Gefahrenquellen erkennen und verhindern.
1. Pools und Gartenteiche
Ein exklusiver Pool oder Gartenteich ist der Traum vieler Garten- und Hundebesitzer. Von 17 Millionen deutschen Gärten locken immerhin bereits etwa 1,5 Millionen mit kühlem Nass in Form eines Pools. Für uns und unsere Hunde bedeutet ein Pool schnelles Abkühlen, Fitness und Lebensqualität auf der einen Seite, hält aber auf der anderen Seite auch unerwartete Risiken bereit.
Grundsätzlich besitzen alle Hunderassen einen natürlichen Schwimmreflex und können sich über Wasser halten, das macht aus ihnen aber keinesfalls schon von Geburt an passionierte Schwimmer. Auch Hunde müssen das Schwimmen trainieren. Während das Schwimmen Retriever-Rassen auf Grund ihres wasserabweisenden Fells und den kraftvollen Gliedmaßen leichter fällt, haben Hunderassen mit kurzen Beinen und flachen Schnauzen im Wasser zu kämpfen.
Ein nicht ausreichend gesicherter Gartenteich oder Pool kann dann eine potenzielle Gefahrenquelle darstellen. Unsere neugierigen Fellnasen könnten unachtsam ins Wasser stürzen und dann Schwierigkeiten haben, aus eigener Kraft wieder herauszukommen. Dies ist nicht nur beängstigend für den Hund, sondern auch eine Stresssituation für uns als Hundebesitzer. Um solche Zwischenfälle zu verhindern, ist es entscheidend, den Pool oder Gartenteich entsprechend abzusichern.
Tipps für einen hundesicheren Pool:
Damit der Pool oder Gartenteich nicht zur Todesfalle wird, sollte er für unsere Hunde ohne Probleme wieder verlassen werden können. Rutschsichere Rampen oder Stufen können hier der rettende Anker sein. Auch ein robuster Zaun kann hilfreich sein, dass unsere Hunde (ebenso wie Kleinkinder) die Wasserstelle nicht ohne unsere Aufsicht erreichen. Den Pool mit einer speziellen Plane abzudecken kann das Risiko von Unfällen zusätzlich minimieren. Auch ein Poolalarm, der auslöst, wenn jemand oder etwas in den Pool fällt und die Wasseroberfläche aufwühlt, ist eine sinnvolle Anschaffung für einen hundesicheren Pool.
2. Gartenzäune
Ein Gartenzaun ist ein Must-Have für den hundefreundlichen Garten. Der Zaun verhindert einerseits, dass unsere Hunde in einem unachtsamen Moment den Garten verlassen, andererseits verhindert er auch, dass fremde Hunde oder Kinder unseren Garten betreten können.
Beim Einrichten eines hundefreundlichen Gartens für unsere Hunde sollten wir einen kritischen Blick auf die Zäune werfen. Ob Holz- oder Metallzaun, der Gartenzaun sollte wiederkehrend auf Schäden untersucht werden. Holzzäune können mit der Zeit porös werden, was die Gefahr von Rissen und Splittern erhöht, an denen sich unsere Hunde verletzen können. Auch Metallzäune können durch abblätternde Farbe und scharfkantige Lackabplatzungen zu einer Gefahr für die Tiere werden.
Gerade Schmuckzäune mit Zierelementen und Spitzen können eine potenzielle Gefahrenquelle für unsere Hunde darstellen, insbesondere dann, wenn der Zaun keine ausreichende Höhe aufweist und sich das Halsband des Hundes in den Zierelementen verfangen kann.
Tipps für einen hundesicheren Gartenzaun:
Der ideale Gartenzaun für einen hundesicheren Garten sollte in etwa die dreifache Höhe des Hundes nicht unterschreiten. Für kleinere Hunde ist ein Gartenzaun mit einer Höhe von etwa 1,20 Meter ausreichend, während mittelgroße Hunde einen Zaun mit mindestens 1,50 Meter Höhe brauchen, um Sicherheit auf allen Seiten zu gewährleisten.
Der Zaun sollte keinerlei Lücken aufweisen, durch die Hunde ihre Köpfe stecken können. Grundsätzlich sollten wir den Zaun den individuellen Verhaltensweisen unserer Hunde anpassen. Manche Hunde buddeln gerne, dann sollte der Zaun entsprechend tief sein und eventuell ein Fundament aus Beton besitzen, durch das sich der Hund nicht durchbuddeln kann. Bei besonders lebhaften Exemplaren, die selbst in einem 1,50 Meter hohen Zaun kein Hindernis, sondern eine sportliche Herausforderung sehen, sollte der Zaun entsprechend erhöht werden.
3. Pestizide
In unserem Bestreben, einen blühenden und farbenfrohen Garten zu kreieren und zu erhalten, tendieren viele Gartenbesitzer dazu, auf Pflanzenschutzmittel und mineralische Dünger zurückzugreifen, um unerwünschte Schädlinge abzuwehren und das Wachstum der Pflanzen anzuregen. Doch was für uns als Schutzmaßnahme für unsere Pflanzen gedacht ist, kann für unsere Hunde schnell zu einer tödlichen Gefahr werden.
Viele der handelsüblichen chemischen Substanzen für den Garten, wie beispielsweise Blaukorn, enthalten toxische Bestandteile, die für unsere Vierbeiner äußerst schädlich sein können. Der mineralische Mehrnährstoffdünger enthält hohe Mengen an Stickstoff und Phosphor, die bei Aufnahme durch Hunde zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen können, darunter akutes Erbrechen, Durchfall, Schwäche und Krämpfe sowie Atemnot.
Auch Pflanzenschutzmittel wie Schneckenkorn sind mit Vorsicht zu verwenden. Schneckenkornvarianten mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat sind für Hunde in der Regel kein Problem, Schneckenkorn mit Metaldehyd kann für Hunde lebensgefährlich werden.
Glücklicherweise kann sich unser Vierbeiner an einem einzelnen aufgenommenen Körnchen nicht in dem Maß vergiften, dass es lebensbedrohlich wird, doch die Menge macht den Unterschied: 0,5 Gramm Schneckenkorn pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes können äußerst gefährlich werden.
Tipps für einen hundesicheren Pflanzenschutz:
Um unsere Hunde vor diesen potenziell schädlichen Substanzen zu schützen, ist es ratsam, auf alternative, organische oder selbstgemachte Düngemittel und Pestizide umzusteigen. Eine genaue Überprüfung der Inhaltsstoffe sowie das Vermeiden von gefährlichen Chemikalien im Garten sind entscheidend.
Bei der Anwendung sollten behandelte Bereiche gut abgegrenzt und für unsere Hunde unzugänglich gemacht werden. Wird beispielsweise Schneckenkorn gestreut, sollte der Hund für den Rest des Tages oder im Idealfall erst nach dem nächsten Bewässern oder Regenschauer wieder den Garten betreten.
4. Pflanzenauswahl
Bei der Gestaltung unseres Gartens sollten wir nicht nur auf die Ästhetik, sondern auch auf die potenziellen Gefahren für unsere Hunde achten. Ein Aspekt, der oft übersehen wird, ist die Auswahl der Pflanzen. Manchmal können harmlos wirkende Gartenpflanzen für unsere Vierbeiner tatsächlich zu einer ernsthaften Gefahr werden.
Zahlreiche beliebte Gewächse, darunter Azaleen, Oleander, Efeu und viele Zierpflanzen, enthalten giftige Substanzen. Der Kontakt mit diesen Pflanzen oder sogar das versehentliche Fressen von Blättern oder Blüten können bei Hunden zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen.
Warum sind diese Pflanzen gefährlich? Sie enthalten Toxine, die Magen-Darm-Reizungen, Erbrechen, Durchfall und in schweren Fällen sogar Organversagen auslösen können. Umso wichtiger ist es, bei der Auswahl der Gartenbepflanzung auf hundefreundliche Alternativen zu setzen.
Tipps für eine hundefreundliche Pflanzenauswahl:
Zu den hundefreundlichen Pflanzen gehören beispielsweise Lavendel, Kapuzinerkresse, Sonnenblumen sowie allerlei Gartenkräuter wie Petersilie, Minze, Thymian und Basilikum. Diese Pflanzen sorgen nicht nur für eine ansprechende Gartenatmosphäre, sondern bieten auch Sicherheit für unsere Vierbeiner.
Ein Pflanzentipp für alle Efeu-Liebhaber: Wer auf Efeu im Garten nicht verzichten, trotzdem aber seinen Hund schützen möchte, sollte auf Schwedischen Efeu setzen! Schwedischer Efeu ist zwar keine Kletterpflanze und hat mit echtem Efeu nahezu nichts zu tun, sondern stammt aus derselben Familie wie Salbei und Minze, hat aber immerhin den „Efeu“ im Namen und ist im Gegensatz zu seinem Namensvetter für Haustiere absolut unproblematisch!
5. Geräte und Geräteschuppen
Eine vollkommen unterschätzte Gefahr besteht in den zahlreichen Utensilien, die bei der Gartenarbeit verwendet werden. Rasenmäher, Heckenschere und Harke haben scharfe Schnittkanten, an denen sich Hunde leicht verletzen können. Der Geräteschuppen kann hier schnell zur Gefahrenstelle werden.
Doch auch während der Gartenarbeit sollten sich unsere Hunde idealerweise nicht im Garten aufhalten. Elektrische Heckenscheren, Rasenmäher, Rasenkantenschneider, Harken, Schaufeln: an allen Geräten mit scharfen Schnittkanten oder Spitzen können Hunde sich verletzten. Daher sollten wir tunlichst vermeiden, mit dem Hund im Garten mit einer elektrischen Heckenschere zu hantieren.
Auch elektronische Mähroboter sollten nie allein im Garten ihre Arbeit verrichten, wenn ein Hund im Garten ist. Zwar sollten neuere Modelle potenzielle Hindernisse erkennen und umfahren, doch wenn der Mähroboter die Hundepfote nicht als Hindernis erkennt, kann dies erhebliche Konsequenzen haben und zu ernsthaften Schnittwunden führen.
Tipps für hundefreundliche Gartenarbeit:
Grundsätzlich sollten Hunde der Gartenarbeit immer dann vom Fenster aus zusehen, wenn elektronische Geräte im Einsatz sind. Elektrische Heckenscheren und Rasenmäher haben so laute Motoren, dass es uns manchmal erst zu spät auffällt, dass sich unser Hund bereits neben oder hinter uns befindet.
Bei manuellen Arbeiten, wie Blumenbeete bestücken, Gemüse anpflanzen oder mit der Rosenschere Sträucher zurückschneiden, kann unser Hund natürlich anwesend sein.
Fazit
Der Garten kann für unsere Hunde ein toller Abenteuerspielplatz, eine Ruheoase und ein Ort zum Lernen, Toben, Buddeln und Schnüffeln sein. Entscheidend ist dabei, potenzielle Gefahrenquellen für den Hund zu minimieren, Wasserstellen abzudecken oder zu sichern, bei Pflanzenauswahl und Pflanzenschutzmitteln auf Toxizität zu achten und den Garten sicher zu umzäunen. Dann können Mensch und Tier eine unbeschwerte Zeit im heimischen Garten genießen.