Tote Hunde e.V. - wir berichten von unserer gemeinnützigen Arbeit - Einsatzbericht Nr. 139 vom 09.01.2021 aus Bayern
#totehunde – Bericht Nr. 2 aus Mecklenburg-Vorpommern
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#totehunde – Bericht Nr. 2 aus Mecklenburg-Vorpommern
Einsatz vom 15.11.2015 in Mecklenburg-Vorpommern
Liebe Mitleser,
heute schon unser zweiter Erfahrungsbericht – diesmal aus Mecklenburg-Vorpommern. Erinnert ihr euch an den Fall der schwarzen Doggenhündin? Die Fotos wurden auf Facebook, der Homepage und Twitter geteilt – wir haben alles versucht – leider bisher ohne Erfolg. Ja, auch das kommt leider vor!
„Die Ungewissheit ist die größte aller Qualen.“
(Autor unbekannt.)
Nichts ist passender als dieses Zitat, um die Situation zu beschreiben, ein geliebtes Familienmitglied zu vermissen.
Wir wissen nicht, wo ist das Familienmitglied, wir wissen nicht mehr, wer wie oft gesagt hat, dass es eine unendliche Qual ist NICHTS zu wissen.
Man kann es sich gut vorstellen, wie es ist, jemanden schmerzlich zu vermissen. Aber viel schlimmer ist es, nicht zu wissen, ob derjenige am Leben ist, geschweige denn wo!?
Und dann gibt es da noch die Menschen, die anderen dieses Leid ersparen wollen und dafür kämpfen, Gewissheit zu bringen.
Nicht anders ist es für die Mitglieder von Tote Hunde. Wird ein toter Hund von einem gewissenhaften Menschen gemeldet, setzen sie alles daran, den Besitzer zu ermitteln. Ehrenamtlich. Denn das Leid der Ungewissheit zu beenden und die Dankbarkeit der ehemaligen Hundehalter zu sehen, ist mehr, als ein Mensch zahlen kann.
Doch es ist nicht immer so.
Jüngst in Mecklenburg Vorpommern ein herber Rückschlag. Ein Fall, der sich weder abschließen lässt noch vom Tisch zu kehren ist.
Eine junge Frau meldete der Polizei und den Mitgliedern von Tote Hunde gleichzeitig, dass eine sehr große schwarze Dogge mit viel Blut neben einer viel befahrenen Straße liegt. Hier beginnt die Arbeit von Tote Hunde. Dank der Fotos der jungen Frau konnten in diversen Internetforen Suchmeldungen von vermissen Hunden abgeglichen werden. Kein Erfolg.
Hat die Dogge eine Tätowierung oder einen Chip?
Bei erneutem Aufsuchen des Fundortes konnte nichts mehr festgestellt werden, denn der Hund war spurlos verschwunden. Zurück blieb nur eine lange Blutspur und eine riesige Lache.
Wo ist der Hund jetzt? Was tun? Erste Instanz: Ordnungsämter der Umgebung anrufen.
Erster Erfolg, denn in einem Amt war der Fall bekannt. Aber nicht bearbeitet. Nächstes Amt. Zweiter Erfolg! Hier wurde der Fall bearbeitet.Die Polizei hatte schon vor der Meldung durch die junge Frau die Dogge bereits vom Mittelstreifen zum Rand gezogen und dem Ordnungsamt Bescheid gegeben.
Die Sachbearbeiterin, selbst Hundehalter, hatte bereits selbst alle möglichen Foren auf der Suche nach dem Besitzer durchforstet, musste dann ohne Erfolg bei Ihrer Suche die Kadaverbeseitigung rufen, um die Dogge entfernen zu lassen.
Während ein Mitglied den Verbleib der Dogge versuchte herauszufinden, taten andere Mitglieder ihr Bestes um per Internet und telefonischer Recherche den Besitzer doch noch zu finden. Aber es war wie verhext. Niemand kannte jemanden, der seine Dogge vermisst und niemand kannte die Dogge. Der Radius vom Fundort +200km wird im Internet und bei Tasso auf +500km erweitert, ohne Erfolg. Einschlägige Foren wie Facebook und Ebay Kleinanzeigen werden nach Suchmeldungen deutschlandweit unter die Lupe genommen. Doch nichts.
Bleibt die Hoffnung, dass die Dogge gechipt und registriert ist. Oder zumindest nur gechipt.
Die Kadaverbeseitigung konnte Tote Hunde ermitteln und kontaktieren. Doch der erhoffte Erfolg blieb aus, denn durch die Firma konnte kein Chip, kein Halsband, keine Tätowierung oder sonstiges festgestellt werden.Ob es denn andere besondere Merkmale gäbe, außer das, was Tote Hunde bereits durch die Bilder gesehen hatte…? Aber diese Frage bleibt offen, denn die Dogge wurde bereits verbrannt.
Wer war die junge Dogge? Wer war der Halter? Warum war sie auf der Straße? Wer hatte diesen schrecklichen Unfall und hat es nicht gemeldet?
Und warum war die Dogge nicht gechipt und registriert?Diese Fragen wären den Mitgliedern und allen anderen Beteiligten erspart geblieben, wäre die Dogge gechipt und registriert und wäre die Arbeit von Tote Hunde bekannter gewesen.
Denn dann wäre die Dogge nicht als schemenhaftes Phantom in die Akte „Unbekannt“ gegangen und der Besitzer nicht weiter verschollen.(Wir recherchieren hier natürlich weiter!)
Franziska Petrick, Melanie Jobs, Yvonne Milbradt
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