Tote Hunde e.V. - wir berichten von unserer gemeinnützigen Arbeit - Einsatzbericht Nr. 139 vom 09.01.2021 aus Bayern
#totehunde – Bericht Nr. 4 aus Sachsen
4.
#totehunde – Bericht Nr. 4 aus Sachsen
Einsatz vom 03.12.2015 aus Sachen
Hier unser 4. Einsatzbericht – diesmal von unserem Mitglied Ina-Doreen aus Sachsen
Danke dafür!
„Halter ermittelt – wenn die Chipnummer endlich einen Namen bekommt“
Am 03.12.2015 erhielt ich kurz nach 22 Uhr eine SMS von Tote Hunde. Ich sollte schnell in der Gruppe nachschauen, da es in meiner Nähe einen Notfall gab. Dort las ich dann, dass ein Hund auf der A72 an der Anschlussstelle Reichenbach überfahren wurde und noch dort liegt. Die Polizei wisse Bescheid und würde zur Absicherung mit hinfahren, wenn wir einen möglichen Chip auslesen und das Tier begutachten möchten. Nach einem persönlichen Telefonat mit der zuständigen Autobahnpolizei, in dem wir einen Treffpunkt vereinbarten, fuhren mein Mann und ich zu einem Autobahnparkplatz. Mit den Beamten vor Ort klärten wir kurz die Vorgehensweise und fuhren dann hinter dem Einsatzwagen zur Unfallstelle.
Der mittelgroße Hund lag neben dem Seitenstreifen, es war kein schöner Anblick. Obwohl es nicht mein erster Einsatz war und ich leider auch schon „Schlimmeres“ gesehen habe, bleiben doch ein paar Tage lang ein merkwürdiges Gefühl zurück und die traurigen Bilder im Kopf.Mit Warnwesten stiegen wir aus, ich nahm das Chiplesegerät mit, mein Mann die Kamera. Bereits nach wenigen Sekunden hatte mein Lesegerät einen Chip gefunden, so dass ich meinem Mann die Nummer diktieren konnte. Während er dann ein paar Fotos machte, versuchte ich ein erstes Mal, Tasso zu kontaktieren. Da ich lange in der Warteschleife hing und die Beamten den gefährlichen Aufenthalt am Rande der Autobahn so kurz wie möglich halten wollten, legte ich wieder auf und wir fuhren in Kolonne von der Autobahn runter.
An einer ruhigen Stelle nahmen die Beamten nun meine Personalien auf, ich telefonierte erneut mit Tasso und erhielt die Auskunft, dass die Nummer nicht registriert ist. Die Länderkennung des Chips stehe jedoch für das Land Polen. Die Beamten notierten das, baten mich darum, mich bei ihnen zu melden, wenn ich etwas ermitteln würde und bedankten sich für unseren Einsatz. Etwas traurig, dass die Nummer nicht registriert ist, traten wir wieder die Heimfahrt an.
Inzwischen war es Mitternacht, als wir zu Hause eintrafen. Am Laptop teilte ich der Gruppe die Ergebnisse mit und veröffentlichte die Fotos. In den folgenden Tagen durchsuchten viele Mitglieder die Vermisstenanzeigen, telefonierten mit Tierheimen und durchsuchten verschiedenste Datenbanken nach der Chipnummer – leider vergeblich.
Am Morgen des 06.12. wurde Alex Busch, ebenfalls ein Mitglied von TH, dann fündig! Wir hatten endlich einen Namen -Pik- nicht mehr nur „Hund“ oder Chipnummer xyz. Pik wurde auf einer polnischen Seite am 05.12. registriert und als vermisst gemeldet. Vermutlich war er an der A72 auf einem Rastplatz ausgerissen. Nachdem Alex die Zentrale, bei der Pik registriert war, über dessen Tod informierte, nahm der Halter persönlich Kontakt zu Alex auf. Er schickte ihr ein schönes Foto von Pik und schrieb, wie sehr er und vor allem sein Sohn ihren Vierbeiner vermissen.
Die Halterdaten gab ich an die Polizei weiter, von welcher ich nun das Aktenzeichen zu dem Unfall bekam. Es wurden Daten hin und her geleitet, währenddessen ich zusätzlich ermitteln konnte, dass sich Pik noch bei der Autobahnmeisterei befindet und von seinem Herrchen abgeholt werden kann. Aufgrund der verschiedenen Nationalitäten gab es leider viele Verständigungsprobleme.
Wir hoffen, dass sie Pik noch abholen und sich von ihm verabschieden konnten!
Ina-Doreen Hofmeister von Tote Hunde Team Sachsen
„Damit kein Hund ohne Namen bleibt“
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