Tote Hunde e.V. - wir berichten von unserer gemeinnützigen Arbeit - Einsatzbericht Nr. 139 vom 09.01.2021 aus Bayern
#totehunde – Bericht Nr. 136 aus Nordrhein-Westfalen
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#totehunde – Bericht Nr. 136 aus Nordrhein-Westfalen
Einsatz vom 28.11.2020 in Nordrhein-Westfalen
Einsatzbericht Nr. 136 aus unserem Team Nordrhein-Westfalen vom 28.11.2020
Der Samstag vorm 1. Advent, und wie dieser im Ehrenamt aussehen kann…
Am späten Samstagnachmittag bekamen wir die Meldung eines Totfundes auf der Autobahn 44 nahe Alsdorf. Dieser wurde aber bereits am Abend zuvor gesichtet, also am 27.11.2020.
Umgehend habe ich die Nachricht in unsere Arbeitsgruppe NRW gestellt, damit schnellstmöglich Helfer aktiviert werden können und um einige Telefonate bei der Autobahnpolizei und der Autobahnmeisterei durchzuführen.
Ich habe direkt nach Erhalt der Mitteilung den Melder des Fundes kontaktiert, um möglichst weitere Informationen zu erhalten und den genauen Fundort zu erfahren.
Der Finder antwortete mir schnell und teilte mir mit, dass er den Hund an die Seite gezogen hatte, damit nicht noch mehr Fahrzeuge unheil anrichten. Ich erklärte ihm, dass er das bitte niemals wieder machen soll, da das Halten auf der Autobahn extrem gefährlich und zudem verboten ist. Gerade die A 44 ist sehr stark befahren.
Er konnte mir den genauen Fundort mitteilen und ein paar kleine Details zum Hund beschreiben. Ein Foto hat er mir ebenfalls gesendet, auf welchem nur ein kleiner Teil des Rückens zu sehen war. Er entschuldigte sich, dass man nicht mehr erkennen kann und ich entgegnete ihm, dass es in solch einer Situation völlig verständlich sei. Ein totes Tier aufzufinden ist sehr emotional und die Hände zittern – mir ist das allzu gut bekannt.
Nach unserem Kontakt wusste ich nun, dass es sich um einen schwarz-weißen Jack-Russell-Terrier handelte. Hündin, Rüde, Geschirr, Halsband? All das war noch völlig unklar.
Ich schaute Vermisstenmeldungen durch und habe nichts auf den Fund passendes recherchieren können.
Zwischenzeitlich hat sich ein engagiertes Teammitglied angeboten, bei der Autobahnpolizei und der Autobahnmeisterei anzurufen. Da sich der Unfall bereits am Tag zuvor ereignete, bestand die Möglichkeit, dass die Fellnase bereits geborgen wurde. Leider hatte die Autobahnpolizei zu diesem Zeitpunkt viele Einsätze und bat das Teammitglied, später nochmal anzurufen. Auch die zwischenzeitlich kontaktierte Autobahnmeisterei, konnte nichts zu dem Fund sagen. Somit war klar: Der Hund muss noch an der A 44 liegen.
Unser Teammitglied ist ortskundig und wusste, dass direkt dort eine Brücke über die Autobahn führt. Kurzerhand fuhr sie los, parkte ihr Auto sicher am Straßenrand vor der Brücke und schaute, ob sie den Hund von oben sehen kann. Tatsächlich war die Stelle sehr gut sichtbar und mit ihrem 20-fach Zoom des Handys war es möglich, relativ scharfe Bilder des Hundes zu machen.
Somit wussten wir dank der Bilder, dass es sich um eine Hündin handelt, welche kein Geschirr oder Halsband trug.
Wir tauschten jede aktuelle Information bei uns in der Arbeitsgruppe untereinander aus und ich fragte, wer den Totfund bei Tasso melden kann. Auch hier meldete sich umgehend jemand, der das übernommen hat. Zwar wussten wir zu dem Zeitpunkt nicht, ob der Hund gekennzeichnet ist (Chip oder Tattoo), der Fund kann aber dennoch bei einem Register (z.B. Tasso oder Findefix) gemeldet werden. Wenn diese im Nachgang eine passende Vermisstenmeldung bekommen, können sie uns informieren oder die Besitzer können direkt selbst den Kontakt zu uns aufnehmen.
Am 29.11.2020 wurde nochmal mit der Autobahnpolizei und der Autobahnmeisterei gesprochen, welche laut Aussage eines Mitarbeiters den Hund am 30.11.2020 bergen wollten. Wir vereinbarten, dass wir dann mit einem Chiplesegerät kommen und auch nach einer Tätowierung schauen werden.
Ich setzte mich an den PC und habe E-Mails an umliegende Tierheime/Tierschutzvereine verfasst, falls dort eine Meldung zu einem vermissten Hund eingehen sollte, der unserem Fundhund ähnelt.
Zu diesem Zeitpunkt war es für mich persönlich etwas frustrierend und ohne bisher etwas erreichen zu können, ging ich ins Bett. Ich bekam die Bilder der verunfallten Hündin nicht aus dem Kopf und hoffte so sehr, dass wir am folgenden Montag mehr über die kleine Fellnase erfahren und die Besitzer ermitteln können.
Montagvormittag, am 30.11.2020, bekam eine unserer Teamleiterinnen der Arbeitsgruppe NRW einen Anruf der möglichen Besitzerin. Sie hatte von ihrem Tierarzt von dem Fund erfahren und uns direkt kontaktiert. Zum Abgleich sendete sie uns Bilder ihrer 2008 geborenen Jack-Russell-Hündin Dana.
Zweifellos handelte es sich bei dem Totfund um die kleine Fellnase Dana.
Die Besitzerin wird sich mit der Autobahnmeisterei in Verbindung setzen um ihre Dana abzuholen, um dann Abschied nehmen zu können und das Familienmitglied würdevoll zu beerdigen.
Liebe kleine Dana, komm gut über die Regenbogenbrücke und pass von dort oben auf Deine Menschen auf!
Liebe Besitzer von Dana, wir wünschen viel Kraft in dieser schweren Zeit. Es tut uns schrecklich leid.
Der Himmel hat einen neuen Stern…
An dieser Stelle möchte ich mich für die stets tolle Zusammenarbeit der Behörden bedanken. Ebenfalls ein großes DANKE an unsere Teammitglieder, die immer alles geben, damit möglichst jede Fellnase ihren Namen wieder bekommt und die dazugehörigen Menschen Gewissheit haben.
Mony Torloxten für den Tote Hunde e.V.