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Einsatzbericht

#totehunde – Bericht Nr. 69 aus Rheinland-Pfalz

Berichte 2018
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Einsatz vom 03.01.2018 in Rheinland-Pfalz

Einsatzbericht Nr. 69 von Antje Reinacher für das Team Rheinland-Pfalz vom 03.01.2018

Mittwoch, der 03.01.2018, war leider kein schöner Tag. Bereits morgens wurde ich von einem Anruf des Umweltamts Landau geweckt, die mich normalerweise bei Totfunden informieren, dass eine schwerverletzte Katze gefunden wurde.

Also raus aus dem Bett, schnell was angezogen, die Katze geborgen und dank Chip und Registrierung bei Tasso den Besitzer informiert. Der Kater war tatsächlich seit 4 Jahren vermisst und die Besitzerin inzwischen verzogen, zum Glück stimmte die Handynummer noch. Den Kater hatte ich zwischenzeitlich natürlich zur Notversorgung zum Tierarzt gebracht.

Nach diesem Kaltstart in den Tag habe ich mich dann auf einen gemütlichen Neujahrskaffee bei meiner Freundin in Karlsruhe gefreut. Kurz bevor ich losfuhr habe ich nochmal auf mein Handy geschaut und gesehen, dass im Notfall-Whatsapp-Chat der Facebookgruppe „Vermisste Tiere Vorder- / Südpfalz“ unser sehr aktives Mitglied Silke Schloss um Hilfe bat. Sie hatte auf dem Heimweg von der Arbeit auf der B10 kurz vor der Rheinbrücke ein totes Tier entdeckt und vermutete, dass es sich um einen Hund handelt.

Da sie bisher nur mit lebenden Fundtieren zu tun hatte und ich ja gerade auf dem Weg in die Richtung war, sagte ich ihr meine Unterstützung zu.
Wir trafen uns auf dem Parkplatz der Stora Enso Papierfabrik, von dort aus kommt man an einen Radweg, der neben der B10 entlang führt. Das Tier lag allerdings an der Mittelleitplanke, der an dieser Stelle dreispurigen Bundesstrasse. Dem Fell nach sah es nach einem Terrier aus, ganz sicher waren wir uns jedoch nicht. Ein Anruf bei der Stadtverwaltung Karlsruhe brachte uns nicht wirklich weiter, da diese sich erst mal schlau machen mussten, wen sie verständigen könnten. Es wurde uns aber ein Rückruf zugesagt.

Um die Zeit des Wartens zu nutzen beschlossen Silke und ich, nochmal an dem Tier vorbeizufahren, so dass ich als Beifahrer einen besseren Blick haben konnte. Tatsächlich entdeckte ich an dem Tier ein Halsband! Um keine weitere Zeit zu verlieren und zu vermeiden, dass noch weitere Autos über das Tier fahren könnten, rief ich daraufhin im Namen von Tote Hunde e.V. bei der Notrufnummer der Polizei an. Es wurde uns zugesichert, dass schnellstmöglich eine Streifen geschickt werden würde. Wir gingen also wieder auf den Radweg und warteten. Nach ca. 15 Minuten kam ein Polizeiauto mit Blaulicht heran und wir machten mit Winken die Beamten auf die Fundstelle aufmerksam, Sie bremsten den Verkehr aus, stiegen aus dem Wagen und betrachteten das Tier.

Danach kam ein Polizist zu uns herüber und fragte, was man nun tun könnte. Ich erklärte ihm, dass ich vom Tote Hunde e.V. sei und meinen Reader dabei hätte und wir so gleich nach einem Besitzer schauen könnten. Da die Beamten den Hund nicht anfassen wollten, sperrten Sie mir kurzzeitig die komplette B10, so dass ich noch auf der Bundesstrasse den Hund, es handelte sich tatsächlich um einen kleinen Terrier, auslesen konnte. Der Reader zeigte auch direkt eine Chipnummer an. Eine schnelle Online-Abfrage bei Tasso ergab auch, dass der Hund registriert war. Es handelte sich um einen Yorkshire-Terrier namens Sammy.

Zum Erstaunen der Polizei packte ich dann kurzentschlossen den Hund und trug ihn auf den Radweg, so dass die Straße wieder freigegeben werden konnte. Während ich den Beamten erklärte wie nun das weitere Vorgehen mit der Chipnummer sei und sie auch über die Tätigkeitsfelder des Tote Hunde e.V. aufklärte, telefonierte Silke bereits mit Tasso. Leider gab es keine Datenfreigabe seitens der Besitzer, die angegebene Telefonnummer funktionierte laut Tasso nicht und bei der Adresse hatte Tasso auch bereits den Vermerk „unbekannt verzogen“ hinterlegt. Wir beratschlagten also was wir jetzt tun könnten und wohin der Hund gebracht werden könnte.

Plötzlich fuhr ein Wagen der Tierbestattung atoPET vor, diese wurden über Stadtverwaltung und Veterinäramt benachrichtigt. Frau Diekert, die Inhaberin der Tierbestattung, war Silke und mir auch bereits über Facebook bekannt. Sie erklärte sich bereit, den Hund erst mal mitzunehmen und einige Tage bei sich aufzubewahren, so dass ich die Meldung ins Team vom Tote Hunde e.V. einstellen könnte und die Recherchearbeit starten kann.

Die Polizei verabschiedete sich daraufhin, da für die Beamten alles geklärt war. Silke und ich unterhielten uns noch kurz mit dem Ehepaar Diekert vor Ort. Ich hatte derweil noch das Halsband von Sammy in der Hand, ich hatte es ihm auf der Suche nach Besitzerdaten ausgezogen, er war bereits ins Auto geladen, da der Zustand doch nicht mehr so schön war.

Auf einmal hielt ein Mann mit Fahrrad neben uns und fragte, wo wir das Halsband her hätten, er sei auf der Suche nach dem zugehörigen Hund. Behutsam erklärten wir ihm was vorgefallen war. Es stellte sich heraus, dass er der Onkel der Besitzerin war und den Terrier bei sich in Pflege hatte, da seine Nichte gerade im Urlaub war. Sammy sei bereits 17 Jahre alt gewesen, schwerhörig und hatte sich beim morgendlichen Spaziergang dadurch auf einmal nicht mehr abrufen lassen.

Frau Diekert bot an, den Hund bei sich aufzubewahren bis die Besitzerin aus dem Urlaub zurück sei, so dass der Herr genug Zeit hat, ihr vom Tod ihres Hundes zu berichten und sie dann in Ruhe entscheiden könnte, ob sie Sammy nach Hause holen möchte.

Traurig verabschiedeten wir uns und gingen unserer Wege.

Am nächsten Tag erhielt ich dann leider auch noch die Nachricht, dass der Kater vom vergangenen Morgen die Nacht nicht überlebt hatte, seine Besitzerin war allerdings noch bei ihm in der Praxis gewesen.

Das war kein schöner Start ins Jahr 2018, aber immerhin mussten Kater Tango und Hund Sammy nicht namenlos über die Regenbogenbrücke gehen.

Antje Reinacher für den Tote Hunde e.V.

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