Tote Hunde e.V. - wir berichten von unserer gemeinnützigen Arbeit - Einsatzbericht Nr. 139 vom 09.01.2021 aus Bayern
#totehunde – Bericht Nr. 93 aus Brandenburg
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#totehunde – Bericht Nr. 93 aus Brandenburg
Einsatz vom 26.11.2018 in Brandenburg
Einsatzbericht Nr. 93 zum Fall Nr. 2018-11_05 von Bianca Weide-Witzack und Ariane Senske für das Team Berlin Brandenburg
Bianca:
Montag früh, 26.11.2018, es gibt einen neuen Fall in unserer Teamgruppe. Die Straßenmeisterei hat auf der B5 bei Dallgow einen toten Hund gemeldet. Es ist nicht weit von mir, also melde ich, dass ich fahren kann. Ariane hatte die Daten des Melders und übermittelte mir diese.
Nach einem kurzen Gespräch mit dem netten Mitarbeiter der Straßenmeisterei, der mir sehr genau erklärte, wo der Hund abgelegt wurde, war ich innerhalb von kurzer Zeit am Einsatzort. Die Polizei hatte den Hund bereits nach dem Unfall hinter die Leitplanke gelegt. Somit konnte ich mir das Tier ohne Gefahr ansehen.
Es war ein schwarzer Mischling, ein Chip war nicht zu finden. Er sah sehr gepflegt und gut genährt aus, somit vermutete ich, dass der Hund noch nicht lange unterwegs war. Ich machte Fotos, die zur Identifizierung wichtig sind und habe diese gleich an Joline, unsere Teamleiterin, gesendet. Im Hintergrund wurde im Team sofort mit dem Abgleich von Vermisstenmeldungen begonnen. Leider hatten wir keinen Erfolg.
Am Nachmittag bin ich mit meinem Mann noch einmal los und habe einen Pferdehof in der Nähe kontaktiert, dort wurde kein Hund vermisst. Wir sind erneut zu dem Hund gefahren und haben ihn in einen Sack gelegt, sodass er nicht offen an der Straße liegt. Mehr konnte ich vor Ort leider nicht für die kleine Seele tun.
Bianca Weide-Witzack für den Tote Hunde e.V.
Damit kein Hund ohne Namen bleibt!
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Ariane:
Da der Hund weder gechipt, noch irgendwo als vermisst gemeldet war, ging die Recherchearbeit im Team im Laufe des Tages weiter: Es wurden über 11 Tierärzte, zwei Zoohandlungen, mehrere Hundeschulen und Tierpensionen in der Nähe des Fundortes telefonisch kontaktiert. Leider gab es auch hier keinen Hinweis. Das Tierheim Falkensee hatte auch keine Meldung zu dem Fall, allerdings wurde ich gebeten, das Ordnungsamt zu informieren, da Fundtiere gemeldet werden müssen. Anschließend wurden auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes von uns informiert. Wir hinterließen bei allen Kontakten unsere Telefonnummer, für den Fall, dass sich die Besitzer dort melden.
Der Tag verging, ohne einen Hinweis. Telefonisch gab ich eine Rückmeldung an die Straßenmeisterei, mit der Bitte, noch einen Tag bis zur Entsorgung zu warten. Am darauffolgenden Tag wurden noch mal Suchmeldungen durchgesehen, leider weiterhin ohne Erfolg. Am späten Nachmittag bat mich Joline, die Straßenmeisterei zu kontaktieren, um die Entsorgung des Hundes zu veranlassen. Diese hatten zu dem Zeitpunkt schon Dienstschluss und waren nicht mehr zu erreichen.
Gegen 16 Uhr klingelte mein Handy, eine Frau war am Telefon: Das Ordnungsamt gab ihr meine Nummer, ich hätte ihren Hund nach einem Verkehrsunfall gefunden.
Was nun folgte, ist mitunter der schwerste Teil unserer Arbeit: Ich musste die Frau bitten, ihren Hund zu beschreiben, da der Hund keinen Chip hatte, keine Marke, kein Halsband o. ä. zur Identifizierung trug. Der Hund war ein Mischling und besaß eine sehr markante Zeichnung.
Die Beschreibung stimmte überein und ich erklärte ihr kurz, was unser Verein macht und wie wir auf den Hund aufmerksam wurden. Zudem erzählte ich ihr behutsam, dass ihr Hund den Verkehrsunfall nicht überlebt hat. Ich beschrieb den Fundort, die Besitzer holten ihn nach Hause und bestatteten ihn auf dem eigenen Grundstück.
Ein großer Dank geht an Herrn Jarke von der Straßenmeisterei Nauen für die Fundmeldung und die nette Zusammenarbeit, an das Tierheim Falkensee für den Hinweis und an das Ordnungsamt Dallgow-Döberitz für die Weitergabe der Kontaktdaten an die Besitzer. Dem gesamten Team danken wir für die sehr gute Zusammenarbeit!
Den Besitzern wünschen wir viel Kraft für die kommende Zeit – Run free!
Ariane Senske für den Tote Hunde e.V.