Tote Hunde e.V. - wir berichten von unserer gemeinnützigen Arbeit - Einsatzbericht Nr. 139 vom 09.01.2021 aus Bayern
#totehunde – Bericht Nr. 54 aus NRW
24.
#totehunde – Bericht Nr. 54 aus NRW
Einsatz vom 20.09.2017 in Nordrhein-Westfalen
Einsatzbericht Nr. 54
aus dem Team NRW – 59071 Hamm-Uentrop am 20.09.17
Es war schon nach 24 Uhr, als ich auf WhatsApp eine Nachricht von Ulrike Paschold, einem Mitglied aus unserem Team NRW bekam.
Im Radio war der Totfund eines Hundes auf der A2 bei Hamm in Fahrtrichtung Hannover gemeldet worden und sie erhielt gerade durch Antje Henze, ebenfalls Mitglied im Team, Informationen hierzu.
Antje war selber im Auftrag wegen eines vermissten Hundes unterwegs und setzte sich umgehend mit der zuständigen Polizeiwache in Verbindung, verabredete ein Treffen auf der ortsnahen Raststätte und ließ sich den Hund beschreiben, bzw. konnte auch ein Bild von besagtem Hund begutachten.
Wie sie feststellte, war es nicht das von ihr gesuchte Tier und sie bat Ulrike Paschold, mich über den Totfund zu informieren, mir hierzu wichtige Angaben wie Zuständigkeit der Polizei, Ablageort des Hundes etc. durchzugeben, damit ich über unser Team eine Suche starten konnte.
Die Beamten hatten den Hund am Fundort neben der Autobahn im Graben abgelegt, um ihn am nächsten morgen durch die Autobahnmeisterei Oelde bergen zu lassen.Dank der sehr genauen Angaben konnte ich innerhalb kurzer Zeit einen Suchaufruf für unser Team formulieren.
Ich markierte mit Hilfe einer von mir angelegten Google-Maps-Karte, auf der sämtlich fürs Team tätige Helferchen eingetragen sind, die im Umfeld des Fundes lebenden Mitglieder über Facebook.
Bereits nach einer halben Stunde waren Melanie Eickhölter, Bettine Paris, Katja Scholz-Matzel und Tanja Ziedorn involviert, so dass wir nach telefonischer Rücksprache mit der Polizeileitstelle Dortmund für den kommenden Morgen die Vorgehensweise festgelegt hatten.Da die Autobahnmeisterei erst ab 7:00 Uhr zu erreichen war, rief Melanie Eickhölter diese dann am kommenden Morgen an. Der zuständige Mitarbeiter war gerade durch die Polizei von dem Fund in Kenntnis gesetzt worden und hatte den Auftrag zum Bergen erhalten. Er versprach Melanie, sich nach dem Bergen des Hundes umgehend bei ihr zu melden, um einen Termin zu verabreden, bei dem das Tier nach einen Chip gescannt und nach Besonderheiten, wie Größe, Fellzeichnung, Geschlecht etc. geschaut werden konnte.
Melanie Eickhölter besprach sich dann mit Bettina Paris und Katja Scholz-Matzel, fuhr mit Katja los, während Tanja Ziedorn im Internet mit der Suche nach Vermisstenmeldungen aus dem Bereich, in dem der Hund gefunden worden war, begann.Kurze Zeit später hatten wir dann alle notwendigen Informationen: Die Hundedame war gechipt, der Chip wurde ausgelesen, die Hündin wurde vermessen, Bilder für den Suchabgleich wurden gemacht und die Mädels machten sich auf den Rückweg.
Melanie informierte mich telefonisch über alles und bot an, die Tasso-Abfrage zu machen, welche dann positiv ausfiel. Es handelte sich bei dem Fund um die 12 jährige Amy, welche allerdings noch nicht als vermisst gemeldet war.
TASSO versuchte die Halterin von Amy telefonisch zu erreichen, jedoch leider erst einmal vergeblich.
Nach einem erneuten Anruf bei Tasso war es dann möglich, einige Informationen zu erhalten und zeitgleich klingelte wieder mein Handy. Ich wurde von einer Frau angerufen, die mich darüber informieren wollte, dass gerade im Tierheim Unna eine Hündin als entlaufen gemeldet worden war. Sie sei am vorigen Abend entlaufen und nicht wieder zurück gekommen.
Die Beschreibung des Hundes, der Örtlichkeiten und die Angaben zur Halterin stimmten überein.
Somit war dann auch die Halterin bekannt – dachten wir 🙁Leider nahm die ohnehin schon traurige Geschichte dann eine dramatische Wendung:
Es war eine Bekannte der Hundehalterin, welche Amy als vermisst gemeldet hat.
In dem Telefonat erzählte sie mir dann, dass Frauchen von Amy sei zur Zeit im Urlaub in Griechenland (was dann auch erklärte, warum Tasso sie nicht erreichen konnte).
Amy war während der Zeit des Urlaubs bei ihr untergebracht, die in Hamm lebende Tochter der Besitzerin konnte sich aus beruflichen Gründen nicht um den Hund kümmern.
Amy war am Abend auf dem Hof der Bekannten durch ein unverschlossenes Tor entwischt und nachdem sie am nächsten Morgen noch nicht gefunden worden war, von ihr beim Tierheim Unna als vermisst gemeldet worden.
Am späten Nachmittag rief mich noch die Tochter der Besitzerin an. Sie erzählte mir weinend am Telefon, dass sie am nächsten Morgen den Hund nach Hause holen werde und bedankte sich sehr traurig für unseren Einsatz.So tragisch, wie diese Geschichte auch sein mag, sie zeigt einmal mehr, wie wichtig das Chippen und Registieren der Hunde ist.
Zum anderen zeigte sie aber auch, wie man in guter Teamarbeit zügig gemeinsam einen solchen Fall auflösen kann.
Einen besonderen Dank deshalb an alle beteiligten Helferchen und Amy eine gute Reise über die Regenbogenbrücke <3
Anja Kemmerzell
Teamleiterin des Teams NRW
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