Tote Hunde e.V. - wir berichten von unserer gemeinnützigen Arbeit - Einsatzbericht Nr. 139 vom 09.01.2021 aus Bayern
#totehunde – Bericht Nr. 55 aus Rheinland-Pfalz
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#totehunde – Bericht Nr. 55 aus Rheinland-Pfalz
Einsatz vom 04.10.2017 in Rheinland-Pfalz
Einsatzbericht Nr 55 von Petra T. und Brigitte Manges für das Team Rheinland-Pfalz
Ganz lieben Dank für die tolle Zusammenarbeit und die Unterstützung aus unserem Team Saarland.
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Brigitte:
Am Morgen des 04.10.2017 erhielt der Tote Hunde e.V. eine Meldung über einen toten Hund, vermutlich französische Bulldogge, der in der Nähe eines Greifvogelpark bei Saarburg neben einer stark zerrissenen Plastiktüte gefunden wurde.
Nachdem Ina Schmidt den Kontakt zur Finderin aufgenommen hatte und so den genauen Fundort in Erfahrung bringen konnte, mussten wir nun Helfer in der Nähe finden, die den Fund zwecks Identifizierung begutachten konnten. Im Team Rheinland-Pfalz konnte so schnell niemand gefunden werden, doch die Zeit eilte, da der Fund auch öffentlich in den sozialen Netzwerken verbreitet wurde. So habe ich dann Helfer aus dem naheliegenden Saarland um Hilfe gebeten. Dadurch konnte noch vor Einbruch der Dunkelheit schnell eine Helferin, Petra, gefunden werden. Ich stand mit allen Beteiligten und auch mit dem Greifvogelpark, örtlichem Tierarzt, Polizei und Jagdpächter in Kontakt, um eine Abholung und Entsorgung bis zu unserer Begutachtung zu vermeiden.
Petra:
Gegen 17:20 Uhr erhielten wir einen Anruf von Brigitte bzgl. eines toten Hundes in einem Wald in Saarburg Nahe des Greifvogelparks. Nachdem wir uns bei Corinna im Nachbarort den Chipreader abgeholt haben, sind wir nach Saarburg gefahren, um Diana, die Sichterin des toten Hundes, abzuholen. Sie hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, uns zu der Fundstelle zu begleiten, damit wir diese besser finden.
Der Hund lag auf einem breiten, gut ausgebauten Waldweg ca. 50 m von der Landstraße aus. Rund um den Hund lag ein zerrissener schwarzer Müllbeutel, der wohl einmal zugeknotet gewesen war. Ob der Hund in diesem Müllsack entsorgt wurde, kann ich nicht genau sagen, es ist jedoch anzunehmen.
Es handelte sich um eine dunkel gestromte französische Bulldogge. Allem Anschein nach, lag der Hund schon länger dort. Er wies deutliche Verwesungsanzeichen auf, war auf der Unterseite und an den Körperöffnungen von Maden zerfressen und faulig. An der hinteren Körperhälfte hatte er kein Fell mehr, vermutlich durch den Verwesungsprozess schon gelöst. Äußere Geschlechtsmerkmale waren nicht mehr erkennbar, jedoch auf Grund der Statur tippte ich auf einen Rüden.
Es konnte mittels Reader ein Chip ausgelesen werden.
Die Daten vom Chip, sowie die Fotos des Hundes, wurden an Brigitte weitergeleitet, die sich dann um alles Weitere gekümmert hat.
Für uns war der Einsatz vor Ort damit beendet.
Brigitte:
Nachdem unsere Helferinnen vor Ort tatsächlich einen Chip bei der dunkel-gestromten französischen Bulldogge auslesen konnten und mir die Chipnummer mitteilten, machte ich mich auf die Suche. Der Hund *Kasperle, geb. am xx.xx.2006*, war bei der belgischen Datenbank DOG-ID registriert, aber die dort angegebene Tel.- Nr. existierte nicht mehr. DOG-ID bot an, weiter (z.B. in der Nachbarschaft) zu recherchieren. Da bei der Abfrage bei DOG-ID auch der Name und die Anschrift des Halters angezeigt wird, suchte ich einen möglichen Besitzer über Facebook. Tatsächlich fand ich die Vorbesitzerin des Hundes, die den Hund angeblich vor 10 Jahren an einen Familienangehörigen abgegeben, aber keinen Kontakt mehr zu diesem hat und auch nicht aufnehmen möchte. Sie schickte mir jedoch einige Screenshots aus seinem Profil aus denen hervorging, dass der Hund Ende September während seines Urlaubs verstorben sei und er ihn auch noch immer schmerzlich vermisst.
Da man jetzt nicht weiß, ob der Hund von seinem Besitzer selbst während dessen Urlaubs ca. 300 km vom Wohnort entfernt, oder gar von einer Urlaubsbetreuung in der Nähe vom Fundort so „missglückt bestattet“ wurde, habe ich bei ihm nicht weiter nachgeforscht, da ja der Besitzer bekannt ist und vom Tod des Hundes weiß.Ich habe dann noch den Greifvogelpark über die neuen Erkenntnisse informiert, die dann die Abholung des Hundes veranlassen wollten.
Ganz herzlichen Dank an alle hier beteiligten Helfer, aktiv wie auch passiv!
Insbesondere Corinna K. für die Leihgabe des Readers, Elke W. und Ina S. für die Hintergrundarbeit und ganz besonders an Diana, die den Hund gefunden und nicht weggeschaut hatte.
Brigitte Manges und Petra T. für das Team Rheinland-Pfalz
*Angaben zum Hund wurden aus datenschutzrechtlichen Gründen abgeändert
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